deutscher ev. Theologe; Kirchenpräsident von Anhalt 1970-1994; setzte sich u. a. für das gegenseitige Gespräch zwischen Kirche und Staat in der DDR ein
* 24. Juni 1932 Dessau
† 15. Dezember 2022 Dessau-Roßlau
Herkunft
Eberhard Natho wurde 1932 als Sohn eines Pfarrers aus Zerbst in Dessau geboren.
Ausbildung
Als Schüler erlebte N. die Konflikte zwischen Junger Gemeinde und FDJ (der staatl. Jugendorganisation der DDR). Schließlich musste er die Schule verlassen, weil er sich geweigert hatte, sowjetische Lieder im Musikunterricht zu singen. Sein Abitur machte er dann an der 1951 gegründeten kirchlichen Ausbildungsstätte Potsdam-Hermannswerder. Damals bot sich noch Gelegenheit zu Kontakten mit Christen in Westberlin.
Von 1954 bis 1958 studierte N. Theologie an der Universität Greifswald, wo N. u. a. Fachschaftsvorsitzender war. Damals bot ihm der Hamburger Professor Thielicke an, bei ihm zu promovieren, doch wollte N. die DDR nicht auch nur vorübergehend verlassen, weil er sein Ziel, Pfarrer in Anhalt zu werden, nicht gefährden wollte. 1959 erhielt N. in Güsten bei Staßfurt seine erste und einzige Pfarrstelle. Er war dort 1961-1971 auch Stadtverordneter (gewählt auf der Liste des Kulturbundes; später Mitglied der Ost-CDU), weil er auch in die kommunalpolitische Praxis der Zusammenarbeit von Christen und Marxisten Einblick nehmen wollte.
Wirken
Ab 14. Nov. 1970 ...